ja ja wir wissen wir sind euch schon lange einen neuen Blogeintrag schuldig. Aber es passiert soviel neues und teilweise unerwartetes, positiv wie negativ, das wir kaum hinterher kommen, geschweige denn, dass auch noch in Wort und Schrift fest zu halten. Der Uruguay Bericht folgt aber in den nächsten Tagen. inkl.ein paar Fotos und die Strecke welche wir gefahren sind. Wie sollte es auch anders sein, haben wir mal wieder nicht das gemacht, was wir für Uruguay geplant hatten....
Kleine News gibts laufend auf unserer Facebook Seite
- Update: 16.10.16: Strecke Uruguay ist online
Haaaallleluuujaaaa hier der Bericht für Uruguay
Ankunft in Montevideo und Actionreiche erste 3 Wochen (22.09. – 13.10.16)
Route:
Uruguay: Montevideo – Colonia de Sacramento – Nueva Helvetia – Montevideo – Nueva Helvetia – Thermas de Guaviyu – Salto – Thermas del Arapey – Grenzübergang Salto nach Concordia,
Montevideo, Uruguay
Am Do. 22.9. sind wir um 7Uhr früh sehr unsanft von der Schiffsbesatzung geweckt worden. Es hies, wir sollten umgehend und zwar plötzlich unsere Fahrzeuge vom Schiff bringen. Da wir voll aus dem Schlaf gerissen wurden, verstanden wir die ganze Aufregung im ersten Moment nicht und wunderten uns über das plötzliche «uns-los-werden-wollen». Kurz darauf hatten wir den Übeltäter. Unser übellauniger Chief-Mate hatte das veranlasst, obwohl er uns alle am Abend vorher im Gemeinschaftsraum beim Abschlussabend sah und allen noch zuwinkte. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass er schon in dem Moment wusste, dass er uns so früh am Morgen wecken lassen wird. Aber nach 34 Tagen auf dem Schiff, liessen wir uns nicht einfach so vom Schiff jagen. Wir stellen die Fahrzeuge raus und gingen gemütlich z’Morgen essen. Wir hatten beim Koch extra Rührei bestellt und das liessen wir uns nicht «versalzen».
Die Abwicklung am Zoll ging mit Hilfe einer Dame vom Uruguay Tourismo sehr leicht und schnell über die Bühne, da sie alles überwachte und für uns alle in Englisch oder Französisch übersetzt hat.
Nach gut 2h war alles fertig und wir entschieden, dass wir alle im Konvoi (5 Fahrzeuge, wir als zweite) zu einem Autozubehör-Shop fahren wollen, um da die nötigen Sicherheitsmarkierungs-Steifen-Was-auch-immer, für Argentinien hohlen wollten. Wie es der Zufall wollte, haben wir die drei Fahrzeuge hinter uns fast am Ziel, verloren. Wir sind noch bei gelb abgebogen und sie sind später einfach geradeaus gefahren. Wie uns niemand sehen konnte, ist uns immer noch ein Rätsel, da wir auch noch gleich nach der Abbiegung stehen blieben. Nach 45min warten, SMS schreiben und versuchen zu telefonieren, aber ohne Erfolg, sind wir das zusammen mit den einen Franzosen nach Colonia de Sacramento gefahren und da haben wir uns am Strand des Rio de la Plata, ein Übernachtungsplätzchen gesucht. Für uns zwei war etwas komisch wild zu campen, da man dies in Europa fast nirgends darf. Kaum hatten wir uns in den Aufbau zurückgezogen um schlaffen zu gehen, fing es draussen wie auf Knopfdruck an zu winden und zu pfeifen was das Zeug hält. Wir haben ungläubig nach draussen geschaut, was da los ist, da noch vor 5min alles vollkommen ruhig war. In unsere erste Nacht auf südamerikanischem Boden wurden wir so richtig durchgeschüttelt, das ich schon gewitzelt habe, dass unsere Seekrankheits-Medis doch noch zum Zug kommen werden, wenn es dann so bleiben sollte.
Am nächsten Tag haben wir dann die historische und wunderschöne Altstadt von Colonia de Sacramento angeschaut und ein neues Übernachtung Plätzchen gefunden. Direkt neben der alten Stadtmauer stand ein kleiner umgebauter Laster mit australischem Nummernschild. Wir haben uns für die 2. Nacht daneben gestellt und ein paar Worte mit den beiden Australiern geplaudert. Sie waren auch Frischlinge in Südamerika und wie wir vor einigen Tagen erst mit dem Flieger angekommen. Sie sprechen zwar keine einzige Fremdsprache aus Hardcore australisches English, fanden aber das unser English schon etwas komisch sei…. Am Nächsten Tag haben wir uns dann verabschiedet und sind in Richtung der Colonia Suiza aufgebrochen. Nach 34 Tagen auf dem Schiff und 2x täglich Pasta und Fisch oder Fleisch, hat mich jetzt schon die Sehnsucht nach einem feinen Käsefondue und Raclette gepackt. Wer mich (Biljana) gut kennt, der weiss, dass ich (Biljana) auch bei +30° und zu jeder Zeit Raclette essen kann. Im Uruguay-Reiseführer haben wir gelesen, dass man in Nueva Helvetia auch ein Käsefondue essen kann… einige von euch werden sich an den Kopf fassen und denken, die zwei spinnen ja, fahren nach Südamerika um ein Käsefondue zu essen… aber glaubt mir, nach 34 Tagen Schiffs-Essen, hättet ihr diese Sehnsucht auch!
Leider haben wir erst auf dem Schiff festgestellt, dass wir für Uruguay keinen Reiseführer gekauft haben. Meine ehemaligen Arbeitskolleginnen können ein Lied davon singen, wie oft ich sie mit unseren Reisevorbereitungen belästigt habe und erwähnt habe, dass ich ja für jedes Land einen Reiseführer gekauft habe. Schande über mich, ich weiss… Dies ist jetzt auch egal. Auf dem Schiff haben wir mit den Reiseführer über Uruguay von Christine ausgeliehen und uns diverses rausgeschrieben.
In Nueva Helvetia angekommen, gönnten wir uns ein kalte Dose Cola an einer Tankstelle. Dabei sind drei argentinische Töff-Fahrer die auch eine Pause machten, zu uns rübergekommen. Dabei sind wir sofort ins Gespräch gekommen, woher wir kommen und wo wir hinmöchten und auch was sie so tun. Nach einigen Minuten baten wir sie darum, da sie sehr gut Englisch sprachen, jemanden nach einem Schweizer Restaurant /Hotel zu fragen und mit ihrer Hilfe landeten wir im Hotel Suizo.
Kaum waren wir richtig auf dem Gelände sahen wir von weitem schon einige Overlander stehen.
Zwei belgisch Familien die mit ihren Kindern unterwegs sind und mit einem Schiff vor uns angekommen sind. Das belgische Schulsystem erlaubt es ihnen, die Kinder von der Schule zu nehmen und herum zu reisen. Aber sie müssen die Kids selber jeden Tag unterrichten. Es sei so gut wie alles vorbereitet, dass die Kinder fast alles selber erlernen können. Finde ich recht cool. In der Schweiz wäre ja das für normal sterbliche (sofern man nicht Lehrer von Beruf ist) ein Ding der Unmöglichkeit.
Es gäbe noch viel mehr Details zu erzählen, aber ich will hier mal nur noch die wichtigsten Dinge wiedereben.
Gerade als wir angekommen sind, sind hinter uns Sigo und Hilu von Bummel mit Pummel auf den Platz gefahren. Ich sage euch, die beiden haben es faustdick hinter den Ohren. Es sind zwar beide im Pensionsalter, aber sie haben aus unserer Sicht das Leben genossen und sind immer noch drann. Zurzeit seit 4,5 Jahren in Südamerika mit ihren Mercedes Rundhauber LKW. Es waren extrem kurzweilige 3 Tage zusammen mit ihnen, wir konnten viele nützliche Informationen bekommen. Unter anderem wo man Gas in Montevideo findet.
Das Gad finden war dann nicht ganz so einfach wie beschrieben, da die Angestellten gerade gestreikt haben und wir somit 3 Tage beim Leuchtturm auf der anderen Seite von Montevideo warten mussten, bis der Streik sich wieder gelegt hatte. Die Zeit haben wir genutzt um das nahe gelegene Einkaufszentrum unsicher zu machen und einen Feldstecher zu kaufen, Internet zu nutzen etc. etc.
Als wir Bescheid bekamen, das wir jetzt Gas tanken können, ging dann alles recht flott von statt, abgesehen davon, das eine Gasanzeige nicht mehr mitmacht….. theoretisch sollten jetzt aber beide Tanks voll sein.
Irgendwo dazwischen haben wir dann noch bemerkt, da die Wassertanks undicht sind oder besser geworden sind. 80 Liter welche auf die Sensorverschraubung drücken, funktioniert einfach nicht. Es gibt Dinge die einfach nur für bestimmte Anwendungen geeignet sind. Und um das ganze richtig «lässig» zu machen, habe wir dann einen Tank zweimal abdichten müssen, weil es beim ersten Mal nicht geklappt hat. Das hiess dann, den Tank komplett ausbauen und neu abdichten und wieder einbauen, inkl. entsprechende Täfer Holzwand mit ein und ausbauen.
Als wir dann soweit bereit gewesen wären, bemerkten wir, dass das Kupplungspedal durchfällt. Der Kupplungsnehmer wollte nicht mehr mitmachen. Wir haben die komplette Kupplungsflüssigkeit verloren. Es war sehr frustrierend… Nicht generell, weil mal was kaputtgeht, sondern weil wir nicht vom Fleck kommen hier. Nach etwas recherchieren haben wir (Biljana und Christoph) gemeinsam den Kupplungsnehmer mit Hilfe einer Nagelfeile, einer elektrischen Zahnbürste etwas Zeit und viel Geduld und Willen, auf der Wiese revidiert. Bis jetzt funktioniert alles wieder (1000km später).
Danach haben wir noch die Dieseltankanzeige repariert, welche leider plätzlich immer voll angezeigt hat. Der Übeltäter war ein Kabel welches in Tankgeber abgebrochen ist.
Entgegen unserer ersten Meinung haben wir dann auch noch extra für Argentinien je einen Satz Sicherheitsgurte montiert. Sowie die Leuchtstreifen in rot und weiss und die 90 Tafel, ist angeblich Vorschrift in Argentinien.
Endlich geht’s los Richtung Argentinien! Auf dem Weg nach Salto der Grenzstatt für nach Argentinien sind wir noch zwei Thermen angefahren. Eine in Guaviyu und eine in Arapey. Herrlich in 35° bis 42° warmen Wasser einfach ein bisschen zu «sein».
Die Zollformalitäten in Uruguay Salto / Concordia Argentinien gingen einfach aber nicht besonders schnell von statten. Wir hatten grundsätzlich keine Herausforderungen, ausser dass die Formalitäten sehr genau angeschaut werden müssen, weil es viele Schreibfehler gibt, die Leute sind sich unsere Angaben nicht gewohnt. Hat aber am Schluss alles gut geklappt mit viel Geduld und lächeln, ging dann alles.
Also ab nach Argentinien.
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