Argentinien, der erste Teil bis Brasilien

Hier unser erster Argentinen Bericht. Von Uruguay bis nach Brasilien, viel Spass beim lesen.

Gruess

CB on Tour

Argentinien

 

Willkommen in Concordia, Argentinien. Die erste Einreise in ein neues Land die wir selber erledigt haben, hat gut geklappt. Die Jungs vom Zoll wollten noch kurz ins Fahrzeug und in den Kühlschrank schauen, war aber alles kein Problem. Also fuhren wir gleich weiter, immer Richtung Iguazu Wasserfälle. Zur fortgeschrittener Stunde haben wir uns einen Stellplatz in Curuzú Cuatiá gesucht. Im i-Overlander haben wir von einem Camping Municipal gelesen, der recht gut sein soll. Also sind wir dorthin gefahren. Natürlich haben die wieder mal ein Eingangstor, das zu niedrig für unser Fahrzeug ist. Aber zwischen diesem öffentlichen Camping und der Strasse hats einen grossen Grünstreifen mit Wiese, also stellen wir unser Fahrzeug dort drauf. Nach kurzer Zeit kam dann auch schon der «Platzwart» und fragte nach wer wie wo was wir sind, war aber alles kein Problem. Nochmals ein paar Minuten später, klopfte es wieder an der Türe… wir dachten schon, was den jetzt wieder?

Da war ein alter Mann, der sich vor Freude fast nicht mehr erholte, wie toll der Lastwagen ist und was wir den hier machen und und und…. Einiges haben wir leider auch nicht verstanden. Er meinte dann, er komme gleich wieder zurück, er finde das so toll was wir machen. 0 min später kam er tatsächlich wieder und meinte, wir sollen mitkommen. Es war bereits dunkel und eigentlich wollen wir im Dunkeln nicht fahren. Er machte uns dann klar, dass es bei ihm viel besser und sicherer sei, als hier an der Strasse. Zudem sei es nicht weit bis zu ihm nach Hause.

 

Nach kurzem Zögern haben wir dann noch zugesagt. Also flugs alles verstaut und den Mann eingeladen vorne mitzufahren. Wir sind ein paar Blocks gefahren und tatsächlich waren da eine kleine Einfahrt und ein Haus. Also Rückwärts rein in den Hof. Die beiden Seitenscheinwerfer haben hier gute Arbeit geleistet (hier haben wir auch herausgefunden, dass die Rückfahrscheinwerfer ausgefallen sind, jetzt wo wir sie brauchen könnten). Dank den Seitenscheinwerfer, der Rückfahrkamera, welche hervorragen funktioniert und Biljana als zusätzliche Hilfe, kommen wir mit links und rechts noch 10cm Spielraum beim zweiten Anlauf perfekt im Vorgarten zu stehen. Und schon sind wir mitten drin in einer argentinischen Familie mit 4 Generationen. Wir wurden spontan eingeladen und wir durften den berühmten traditionellen  argentinischen Mate trinken und Kuchen essen. Wenn wir wollten, wären wir wahrscheinlich heute noch dort. Eine sehr herzliche Familie. Die beiden Schwiegersöhne konnte beide sehr gut English, damit war dann auch die Konversation viel Einfacher für alle. Lustig war’s auf jeden Fall und spannend, sich gegenseitig kennenzulernen. Am nächsten Tag ging es nach einer herzlichen Verabschiedung und Austausch aller Kontaktdaten weiter nach Mercedes.

 

 

Danke nochmals an die ganze Familie Gómez in Curuzú Cuatiá in für die herzliche Aufnahme bei euch.

 

 

Da wir nirgends Geld wechseln konnten, wollten wir es in Mercedes nochmals probieren. Bis jetzt sind wir praktisch Mittellos, denn der uruguayische Peso interessiert hier gar niemanden.
US-Dollar oder der argentinische Peso zählen hier. Wie es der Zufall so wollte, war an dem Montag noch ein Feiertag und die Banken hatten geschlossen und die Bankautomaten waren auch komplett leer. Super. In einem Hotel konnten wir glücklicherweise einige Dollar in argentinische Peso wechseln, um überhaupt etwas einheimisches Geld zu haben. Uns wurde dann gesagt morgen sollte es wieder Geld geben. Gut, lassen wir uns mal überraschen. So quartieren wir uns auf einem Camping Municipal ein, da der privat geführte Campingplatz etwas ausserhalb des Stadt offensichtlich geschlossen war.

 

Nach einem heftigen Wolkenbruch, haben wir dann herausgefunden, das vom Aufbau, im Zwischenbau, offensichtlich etwas nicht dicht ist, und uns das Wasser vom Regen hinter den Wassertanks in den Eingangsbereich läuft. Also haben das halt auch noch abgedichtet.

 

Als wir dann am nächsten Morgen losfahren wollten, geschah ein weiteres Unglück. Biljana ist auf der nach untersten Treppenstufe auf einen Stein gestanden, was dazu geführt hat, dass der Fuss umknickte und auch noch auf das rechte Knie fiel. Mit viel Schmerzen sind wir also mal schnell zurück zum Hotel, dort mit Händen und Füssen erklärt, dass wir ins Spital wollen um den Fuss und das Knie zu kontrollieren. Mit Google Translate am Computer haben wir dann ein Taxi bekommen der uns hinbrachte und auch gleich dort auf uns gewartet hat, bis wir fertig waren.

 

Der Spital: Wir wurden sehr schnell bedient, und das Personal hat sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr viel Mühe gegeben, das Ganze zu begutachten und zu beurteilen.

 

 

Fazit: Die Bänder am linken Mittelfuss sind gerissen und das äussere Band des rechten Knies ist angerissen. 

 

Ausgerüstet mit Schmerzmittel, etwas zum Abschwellen und einem Eisbeutel sind wir dann zurück zum Hotel und zuerst einmal beraten wie weiter. Am besten bei Speis und Trank und super Internet. Nach dem Essen ging Christoph dann nochmals auf Geld jagt. In einer Bank hat er dann reklamiert, dass die Visakarte kein Geld rausgebe. Es ging so lange bis jemand von der Bank mit raus kam um zu helfen…. ahaaaa der Höchstbetrag geht nicht, ist zu viel, man muss den kleineren Betrag wählen, dann geht’s.

 

Zwischenzeitlich haben wir entschieden, das wir weiterfahren und dass wir es probieren, die Verletzung selber zu kurieren, mit Hilfe der Medikamente die wir bekommen haben.

 

Unser neues Ziel, Carlos Pellegrini im Naturschutzgebiet Estero del Ibera, mit seinen über 300 Vogelarten, Kaimanen, Wasserschweinen und Wasserhirschen.

 

Die ersten 50km waren super geteert, die restlichen 30km waren Schotter und Wellblech. Schotter geht ja noch aber Wellblech ist echt mühsam, wir sind fast die ganze Strecke mit rund 30 km/h gefahren. Dafür haben wir haufenweise Tiere gesehen. Wie sich später herausstellte, haben wir auf diesem Teil mehr Tiere gesehen als, bedingt durch das Wetter, im eigentlichen Park. Endlich angekommen, hat es in dem Park einen wunderbaren relativ neuen Campingplatz. Natürlich wieder einmal mit einem super Steinbogentor am Eingang. Die Höhe reicht wieder um 20cm nicht um reinzufahren. Schade. Wir haben dann (für einen besseren Preis) vor dem Eingang geparkt/gecampt.

 

Für den nächsten Tag haben wir eine rund 2h Bootssafari geplant, wo man ganz nahe an die Tiere hinkommt. Wir freuen uns darauf. Noch am gleichen Abend fängt es an zu stürmen und zu gewittern.  Das bleibt dann mal 36h!!! so, mit praktisch keinen Unterbrüchen. Wir staunten nicht schlecht, als es sogar noch hagelte.

 

Hier haben wir eine weitere Undichtheit des Aufbaus gefunden. Wenn es richtig heftig an die Eingangstüre regnet, drückt es auch hier das Wasser unten rein und läuft in den Aufbau. Super Sache…. Aus meiner Sicht eine Fehlkonstruktion, aber die Türe ist wohl auch nicht dafür vorgesehen, dass es so fest hin regnet.

 

In einer Regenpause, haben wir unsere Vorräte (Christoph zu Fuss) im Dorf aufgefüllt. Auf dem Rückweg, kam auch das Unwetter zurück und damit auch Christoph im Laufschritt zwischen Blitz und Donner, Barfuss rennend.

 

Etwas frustriert haben wir dann am dritten Tag entschieden, dass es Zeit ist weiter zu fahren. Es sollte wohl nicht sein, dass wir die Bootssafari machen. Kurz den Polizisten vor Ort gefragt ob die Strecke befahrbar ist. Der meinte, wenn wir Allrad haben ja, sonst nicht. Also los geht’s für 120km offroad, bis wir nur mal an der grossen Hauptstrasse sind, wo es dann weiter nach Posadas geht.

 

Kurz gesagt, der Polizist hatte definitiv recht. Ohne Allrad, wäre es unmöglich gewesen. Wir hatten für die 120km ganze 6h. Teilweise sind wir im ersten Gang, mit allen 4 Rädern spulend und quer zur Fahrbahn vorwärtsgekommen. Wir haben dabei über 5h kein einziges Fahrzeug gesehen, ausser einigen Guachos hoch zu Ross. Das war definitiv ein Abenteuer für sich.

 

Endlich am Ende der Strecke, zur Hauptverkehrsachse Richtung Posadas hin, hat es eine Tankstelle, wo wir mal kurz eine Pause einlegten. Unser Fahrzeug ist von oben bis unten vollkommen voll mit Dreck. Als wir auf den Parkplatz fahren wollten, hält uns einer an, der gerade aus einen VW Golf ausgestiegen ist und fragt uns ob wir von Carlos Pellegrini kommen. Wir bestätigen das wir gerade von da kommen, als er ernsthaft fragt, ob die Strasse befahrbar sei. Wir haben etwas verwundert nochmals nachgefragt, wie die Frage lautete. Er wiederholte die Frage. Wir haben ihn darauf gefragt, ob er mit dem Golf dahin will, als er meinte ja mit dem Golf, hat Christoph lachend auf unser Fahrzeug gezeigt (wir sassen ja immer noch im Lastwagen) und ihm erklärt, dass dies wohl eher unmöglich ist. Wir würden gerne wissen ob er es wirklich versucht hat….

 

Also weiter nochmals 140km bis nach Posadas (Region Misiones), unserem eigentlichen Etappenziel.
Keine Experimente mehr, wir fahren direkt auf den Campingplatz, alles klappt gut und wir fallen bald ins Bett.

 

In Posadas lassen wir den Lasti stehen und fahren mit dem dem Bus (ÖV) in die Stadt. Hier holen wir mal richtig Geld von der Bank. Bummeln durch die Stadt, kaufen Kleinigkeiten wie Silikon zum abdichten etc. etc. Essen gemütlich im Restaurant und fahren irgendwann wieder mit dem Bus zurück.

 

Am nächsten Tag holte uns auch hier das Gewitter wieder ein. Grrrr!!! Als wir losfuhren ging es ja noch. Aber 30 min später, als wir aus einem Supermarkt kamen, war Landunter! Wir haben dann noch Plastikblache gekauft um bei Gelegenheit im Zwischenbau die Aufbauwand definitiv abzudichten. Dann fuhren wir los, wieder Richtung Iguazu.

 

Auf dem Weg kommt am an einer der berühmten Jesuiten Reduktionen vorbei. Diese hier war in San Ignacio. Geschichtlich kann man sich hier darüber streiten ob dies nun positiv oder negativ war, was die Jesuiten oder überhaupt die Einwanderer gemacht haben. Nichts desto trotz, war uns der Eintritt als «Nichteinheimische» einfach zu teuer. Wir haben dann ein zwei Fotos von aussen gemacht und sind dann weitergefahren. Das war es uns jetzt wirklich nicht wert.

 

Auf der weiteren Route Richtung Iguazu kommt die Stadt Montecarlo. Es war schon lange geplant, dass wir die Familie von Freunden von uns besuchen. Das Ganze ging dann soweit, das wir zwei Nächte dortblieben, zu einem herrlichen Muttertags Assado eingeladen waren, viele tolle Leute kennen lernten und wieder die wunderbare Gastfreundschaft der Südamerikaner erleben und geniessen durften. Es war einfach sehr schön.

 

Am dritten Tag sind wir dann wieder aufgebrochen und weiter Richtung Norden gefahren. Auf dem Weg liegt die Edelsteinmine Wanda. Diese haben wir spontan besucht und wir hatten wieder mal sehr viel Glück. Als wir ankamen, waren praktisch keine Reisecars dort. Wir bekamen einen Führer nur für uns zwei. Er führet uns durch die Minen und zeigte uns alles Interessante. Es war spannend und schön zu gleich. Als wir aus den Minen rauskamen, wurden wir in die Verkaufsräume gelotst. Die haben es voll drauf, aktiv-selling pur! Aber immer sehr nett. Hier gab es dann auch ein paar Ohrringe als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk für Biljana.

 

In Puerto Iguazu angekommen, finden wir aus irgendeinem Grund den geplanten Campingplatz nicht, (vermutlich stimmen die Koordinaten nicht). Also was machen wir? Die tollen Campingplätze sind eigentlich sowieso auf der brasilianischen Seite angeben. Aber die argentinische Seite soll die besser Wasserfälle haben, bzw. die Besichtigung soll besser sein. (Ca.75% der Fälle gehören zur argentinischen Seite). Zudem sind wir irgendwie Mental nicht auf Brasilien vorbereitet. Was tun?

 

Spontan haben wir uns dann doch für den Campingplatz PAUDIMAR in Foz do Iguaçu auf der brasilianischen Seite entschieden. Wir können euch sagen, es war der absolut richtige Entscheid. Aber mehr dazu im Bericht über Brasilien.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Lorena (Dienstag, 01 November 2016 20:13)

    Hey Götz, echt toll, mein Papi möchte auch gleich wieder los....:)